Ein Maurerlehrling aus Begeisterung

Ein Maurerlehrling aus Begeisterung

Vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung des Rohbaus – wie Maurerlehrling David Neukamm den Bau der neuen Mehrzweckhalle in Lauchheim erlebt.

David Neukamms Herz schlägt für das Maurerhandwerk. So wie das seines Vaters und Großvaters. Schon im Alter von 14 hat der Realschüler während eines Praktikums auf einer großen Baustelle mithelfen dürfen. Später besserte er sein Taschengeld mit Ferienjobs am Bau auf. „Mir war sofort klar, dass ich das lernen möchte“, sagt der heute 17-jährige. Was ihn an dem Beruf als Maurer so fasziniert? „Dass ich jeden Tag etwas anderes machen kann und dass ich sofort sehe, was ich geschafft habe.“ Immer das Gleiche zu arbeiten oder in einem Büro zu sitzen wäre nichts für ihn – da ist er sich sicher. Er ist gerne draußen und kann auch zupacken. Also begann David Neukamm im September 2020 bei der Firma Traub eine dreijährige Ausbildung zum Maurergesellen.

Wie es der Zufall will, wurde gerade in seiner Heimatstadt Lauchheim mit dem Bau einer neuen Mehrzweckhalle begonnen. Der junge Maurerlehrling hat geholfen die Baustelle mit einzurichten und war vom ersten Spatenstich an mit dabei.

Begeistert erzählt er uns heute, wie er zu Beginn seiner Ausbildung beim Einmessen des Fundaments mitgearbeitet hat. „Zur Gründung mussten 180 Bohrpfähle eingebracht werden. Da wurde mir gezeigt, wie man mit einem modernen Robotik-Messgerät die Referenzpunkte abstecken kann.“ Schnurgerüst und Wasserwaage waren also gestern – erst recht bei einem so großen Betrieb wie der Firma Traub. „Hier ist alles sehr fortschrittlich“, freut sich David Neukamm über die Möglichkeiten, die ihm geboten werden.

Was er auf der Baustelle nicht lernt, bekommt er in der Berufsschule mit. So weiß er auch, dass es Mauersteine gibt, die auf dem Wasser schwimmen können. „Die sind aus Porenbeton und enthalten wärmedämmende Luft“, gibt er uns einen kleinen Exkurs in die Werkstofftechnik.

„Dann gibt es da noch das überbetriebliche Ausbildungszentrum. Dort lernen wir, wie die Steine richtig gesetzt werden.“ Weil viele Wände anschließend nicht mehr verputzt würden, sei es wichtig „auf Sicht“ zu mauern. „Da darf nachher kein Mörtel überstehen.“ Auf der Baustelle in Lauchheim arbeitet Neukamm in anderen Dimensionen. Mehr mit Schaltafeln statt Maurerkelle und Betonrüssel anstelle Gipseimer.

Warum sein grüner Helm ein Muss ist? „Auf der Baustelle kann es schon mal passieren, dass man wo dagegen läuft. Trotzdem darf man den Kopf nie ganz ausschalten“, sagt der Maurerlehrling. Sobald er 18 ist, will er den Baugeräte-Führerschein machen. Dann darf er Radlader oder Minibagger fahren. Für den 50 Meter hohen Baukran bräuchte er eine extra Ausbildung. Ganz oben war er aber schon einmal. „Die Aussicht war richtig toll“, schwärmt er auch wenn er gleichwohl weiß, wie der Turm bei Wind gut einen Meter hin und her schwanken kann.

David Neukamm kapiert schnell und wirkt selbstbewusst bei dem was er tut. „Das passt alles super“, lobt sein Ausbilder Andreas Mayer, der auf der Baustelle vorbeigekommen ist. „David hat einfach ein Gespür für das Maurerhandwerk und Lust an der Arbeit.“ Und auch die Schulnoten können sich sehen lassen, wie wir erfahren.

Bald wird der Rohbau für die Mehrzweckhalle in Lauchheim fertig sein. Dann wird der Maurerlehrling mit dem Bautrupp der Firma Traub auf eine andere Baustelle weiter ziehen. Eines bleibt im Berichtsheft dokumentiert:

David Neukamm hat in Lauchheim an etwas Großem mitgewirkt.